Melodie des Lebens by Bianca Balcaen

Melodie des Lebens by Bianca Balcaen

Autor:Bianca Balcaen [Balcaen, Bianca]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi, azw3
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-06-23T22:00:00+00:00


Mürrisch roch sie am Ärmel ihres taubenblauen Jackenkostüms. Fast fürchtete sie, dass der allumfassende Apfelgeruch an ihr haften geblieben war. Sie kramte auf dem Beifahrersitz in ihrer Handtasche, bis sie die kleine Parfümflasche fand. Beim Aufsprühen ihres Lieblingsduftes begegnete ihr im Rückspiegel ein Blick. Zuversichtlich nickend, stieg Violet aus dem Wagen, strich ihr Kostüm glatt und lief leichtfüßig die Stufen des Rathauses hinauf.

»Meine bezaubernde Mrs Hamilton, es ist mir eine große Freude, Sie so schnell wiederzusehen. Was verschafft mir die erneute Ehre Ihres Besuchs?«

Mit einem lasziven Augenaufschlag begegnete Violet seinem anzüglichen Blick und lächelte charmant. »Haben Sie den Logenrat einberufen?«

»Ja, ganz wie es Ihr Wunsch war. Kommen Sie.«

Beflissen reichte Bürgermeister Dan Brown ihr den Arm, sie hakte sich bei ihm unter und zusammen begaben sie sich in sein großzügiges Arbeitszimmer, das den Charme altkolonialer Zeiten ausstrahlte, in denen Männer noch Jäger waren und Frauen am Herd standen und die Kinder großzogen. Mit den beiden letzteren Angelegenheiten hatte Violet so viel Erfahrung wie ein Neugeborenes, aber auf Ersteres verstand sie sich bestens – jagende Männer zu manipulieren. Und dieses Geschick setzte sie nun gnadenlos ein und weihte auf den Rat ihrer neuen Freundin hin die einflussreichen Männer in ihre Pläne ein.

»Und Sie sind sich ganz sicher, dass man die Natdämonen damit unschädlich machen kann?«

»Ganz sicher.«

»Hm.« Zweifelnd sah Marty Montgomery, der Herausgeber des Monterey Heralds, sie an. »Wenn es schiefgeht, werden die Kollegen der anderen Zeitungen sich erneut das Maul über uns zerreißen und unsere Stadt schlecht dastehen lassen.«

»Keine Sorge, das wird nicht passieren. Dafür verbürge ich mich.«

»Wie wollen Sie das Aqua Veridi unter die Leute bringen?«

»Das werde ich Sie wissen lassen, wenn die Zeit dafür gekommen ist«, antwortete Violet jovial. Mit einem gewinnenden Lächeln blickte sie jeden einzelnen der fünf älteren Männer an. Zehn Minuten später stimmte die Siedlerloge ihrem Vorschlag zu. Alle erhofften sich dadurch eine dämonenfreie Stadt, nicht ahnend, dass Violet ihre ganz eigenen Pläne bei dem Vorhaben verfolgte. Unauffällig warf diese einen Blick auf ihre Armbanduhr. Zwanzig vor sieben. Sie musste sich beeilen, um ihr Rendezvous mit der Hexe einzuhalten.



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